Partizipation (Selbstbestimmung) und Eigenmotivation der Kinder im Alltag:
Durch die Freiräume, die wir den Kindern schaffen, haben sie die Möglichkeit, im Alltag mit zu entscheiden und zu bestimmen.
Sie erleben sich so als Verursacher ihrer eigenen Handlung und stellen fest, dass sie mit ihren Entscheidungen etwas verändern können.
Wir animieren die Kinder dazu, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein. Ihre Neugierde und ihr individuelles Interesse werden gefördert und
selbstständiges Erforschen erfolgt im eigenen Tempo des Kindes.
Uns ist es wichtig, Kindern Wege zu eröffnen, sich selbst zu motivieren, den eigenen Bedürfnissen nachzugehen und die Welt zu entdecken
z.B. Tischsprüche selbst zu wählen, Alltagsmitgestaltung, Mitgestaltung von Räumen, Projekten und Angeboten.

Beschwerdemanagement:
Jeder hat das Recht seine eigene Meinung zu äußern, Kritik zu äußern und sich zu beschweren. Haben die Kinder ein Anliegen oder
eine Beschwerde können sie sich vertrauensvoll an eine*n Mitarbeiterer*in wenden. Auch in den Morgen- oder Stuhlkreisen besteht die Möglichkeit,
dass die Kinder ihre Anliegen vortragen. Die Lösungsmöglichkeiten werden dann zusammen mit den Kindern erarbeitet. Auch die sorgeberechtigten
Personen haben die Möglichkeit ihre Sorgen, Nöte oder ihren Ärger in der Kita mitzuteilen. Der beste Weg ist ein offenes Gespräch mit den Beteiligten.
Es wird ein Termin vereinbart, um alle Beteiligten zu hören.
Bei Bedarf kann die Kita-Leitung involviert werden oder mit zu dem Gespräch dazu stoßen.
Alle Anliegen werden ohne Wertung vorgetragen. Im Anschluss wird nach Lösungsmöglichkeiten gesucht,
mit denen sich alle Beteiligte identifizieren können.

Sprachförderung:
„Nur was ich verstehe, bringt mich vorwärts“

Sprache ist für Kinder der Schlüssel zur Welt. Sie lernen so ihre Umwelt, ihre Mitmenschen und verschiedene Gegenstände und
Materialien kennen. Indem die Kinder zunehmend ihre Sprache beherrschen, können und sollen sie ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen,
uns Erwachsenen mitteilen und lernen, für sie einzustehen. Nur wenn sie die Sprache verstehen, können sie die Bildungsinhalte, die ihnen in
Kindergarten und Schule vermittelt werden, aufnehmen. Wir, das Team, dienen den Kindern als Ansprechpartner*innen und Sprachvorbilder.
Wir hören ihnen zu, geben ihnen Zeit sich auszudrücken und nehmen sie ernst.

Sprachförderung ist ein elementarer Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Durch Singen, Spielen, Vorlesen und die sprachliche Begleitung
der Kinder (Handlungsbegleitendes Sprechen), ist die Sprache in unsere tägliche Arbeit integriert. Dieses Handlungsbegleitende Sprechen
unterstützt die Kinder in ihrer Wahrnehmung des Satzbaus, erweitert ihren Wortschatz und fördert das Wortverständnis.
Beispiele dazu: „Ich decke jetzt den Tisch, damit wir gemeinsam essen können.“ Wir ziehen uns an und gehen gemeinsam in den Garten.“
Jedes Spiel, jede Aktivität und jede alltägliche Tätigkeit ist Sprachförderung. Wir wecken und unterstützen Sprachfreude,
indem wir Situationen bieten, die zum sprachlichen Austausch animieren.
Das ist u.a. der Morgenkreis mit Gesprächsrunden, Geschichten, Liedern, Reimen,
Fingerspielen u.v.m. Durch die ständigen Wiederholungen, prägen sich die Kinder die Texte und Melodien schneller ein.
Die „Rituale“, z.B. Tischsprüche und Abläufe im Morgenkreis geben zudem Sicherheit und Beständigkeit. Zunehmend können die Kinder sich mit einbringen,
was ihr Selbstbewusstsein stärkt und Selbstsicherheit gibt.
Die Kinder erkennen, dass Sprache auch in schriftlichen Symbolen ihren Ausdruck findet. Wir unterstützen ihr Interesse an Buchstaben und
Symbolen und helfen ihnen diese zu erfahren.
Vor allem für Kinder mit Migrationshintergrund oder Kinder die Deutsch als Zweitsprache erlernen, ist die sprachliche Begleitung im Alltag sehr wichtig.

Bewegung:
Bevor ein Kind etwas begreifen kann, muss es seine Umwelt greifen können, bevor es etwas erfassen kann, muss es die Dinge fassen können.
Bewegung und Sinneswahrnehmung sind zwei wichtige Voraussetzungen, um ein gesundes Selbstbewusstsein auszubilden.
Kinder können und sollen sich möglichst vielseitig bewegen, wie z.B. durch: Gehen, Krabbeln, Rennen, Springen, Balancieren, usw.
Unser Ziel ist es, das Kind in seiner körperlichen Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.
Dies geschieht durch Bewegungsangebote wie z. B.: Spaziergänge, Außer-Haus-Tage, Spielen im Flur oder Außengelände, usw.
Außerdem stehen den Kindern verschiedene Materialien zur Verfügung, die zu neuen Bewegungsspielen anregen.

Lernräume:

Musikerziehung:
Jeden Donnerstagvormittag findet in unserem Bewegungsraum eine Musikstunde statt. Durch eine*n Mitarbeiter*in der Musikschule Ingelheim
singen die Kinder angeleitete Lieder, machen Bewegungsspiele zur Musik, Tanzen und können verschiedene Instrumente kennenlernen und ausprobieren.

Kreative Förderung:
In allen Gruppen befinden sich Kreativ-Bereiche. Dort können die Kinder in freien und auch in angeleiteten Angeboten, Material- und Körpererfahrungen
sammeln und ihre eigene Kreativität ausleben. Neben den Angeboten in der Gruppe, steht den Kindern der Kreativraum zur eigenständigen
Nutzung zur Verfügung. Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder die Möglichkeit haben, verschiedene Materialien kennen zu lernen und auszuprobieren.
Mit verschiedenen Farben, Stiften, Papier, Kleber und Schere, aber auch mit Erde, Sand und Naturmaterialien können die Kinder ihre eigenen kreativen
Fähigkeiten entdecken; Drinnen und auch draußen.

Und so kommen wir zu einem für uns wichtigen Thema: das Matschen! Für Kinder ist es sehr wichtig die Natur mit allen Sinnen zu erfahren und
auch auf dem Körper zu spüren. Die Natur bietet einen wichtigen Lernraum für Kinder um sich selbst, die eigenen Möglichkeiten und
den eigenen Körper zu entdecken und zu spüren. Wir möchten, dass Kinder matschen, im Herbst und Winter. Für Kinder ist es wichtig,
Erde und Sand auch auf der Haut spüren zu können. Im Umgang mit der Natur brauchen wir keinen Schutzanzug, wir können sie genießen.
Aus diesem Grund muss gewährleistet werden, dass die Kinder genügend Wechselwäsche dabei haben.

Weiterhin befindet sich im Garten unsere Forscherhütte mit verschiedenen Materialien. Diese kann bei Bedarf und in Begleitung
von den Kindern genutzt werden. Dort können verschiedene Projekte umgesetzt werden.

Naturwissenschaften:
Wir unterstützen den natürlichen Wissensdrang der Kinder, indem wir ihnen Informationsmaterialien wie z.B. Sachbücher und
verschiedene Materialien bereitstellen. Dadurch haben die Kinder die Möglichkeit sich selbstständig Wissen anzueignen und sich ihre Welt zu erschließen.
Mathematisches und Logisches Denken, Merkfähigkeit und Wissenserweiterung, Begriffsbildung, Kreativität und Fantasie werden im
täglichen Ablauf durch Gesellschaftsspiele, Bilderbuchbetrachtung, Stuhlkreis, angeleitetes Spiel, Kleingruppenarbeit und Freispiel,
sowie Angebote zum Experimentieren, freiem Erforschen und erkennen physikalischer Zusammenhänge gefördert.
Die Kinder werden ermutigt, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen und ihre Fragen (ggf. mit unserer Unterstützung) selbst zu beantworten.
Im Alltag können die Kinder Naturphänomene erleben. Die Forscherhütte bietet den Kindern die Möglichkeit, ihren Forscherdrang auszuleben und ihren Fragen auf den Grund zu gehen.

Freispiel:
Kinder eignen sich durch Spielen ihre Umgebung und ihr Wissen an. Sie lernen verschiedene Materialien, Beschaffenheit und Gegenstände kennen.
Sie beobachten Erwachsene und andere Kinder in ihrem Alltag. Auch Langeweile ist ihnen nicht fremd. Sie müssen lernen mit dieser Langeweile
umzugehen und sich selbst zu beschäftigen. Ebenso werden die Phantasie und die Kreativität der Kinder gefördert. Im Freispiel erfahren die Kinder das
Zusammenleben mit ihrem Umfeld und müssen lernen, auf andere Kinder und ihre Wünsche einzugehen. Sie entwickeln verschiedene Spiele,
finden Spielpartner und lernen ihre Meinungen und Ideen auszusprechen und ins Spiel mit einfließen zu lassen.
In diesem ständigen Zusammenspiel entstehen natürlich auch Konflikte. Die Kinder lernen mit diesen Konflikten umzugehen und sie zu lösen. 
Ebenso ist das freie Spiel wichtig um die Ausdauer des Kindes zu fördern. Um einen Vorgang richtig zu verinnerlichen, müssen die
Abläufe oft wiederholt werden. Sie lernen Frustrationen kennen, mit denen sie umgehen müssen.
Wir bieten den Kindern verschiedene Räume in denen sie „Spielen“ dürfen. Dazu zählen unter anderem die Gruppenräume mit ihren
jeweiligen Nebenräumen, das Außengelände und der Flur. In diesen Räumen bieten wir verschiedene Materialien und Gegenstände an,
mit denen die Kinder ihre Kreativität ausleben und weiterentwickeln können. In den Gruppenräumen besteht auch die Möglichkeit sog. angeleitete Spiele
der Tischspiele, wie z.B. Gesellschaftsspiele, Kartenspiele, Bewegungsspiele, etc. zu spielen. Dabei unterstützen wir die Kinder bei den
verschiedenen Spielregeln (wenn sie wollen). Bei Bewegungsspielen bieten wir den Kindern den Raum, um ihren Bewegungsdrang auszuleben.
Mit wechselndem Materialangebot setzen wir Impulse. Wir klären gemeinsam die Regeln, beobachten die Kinder bei ihrem Spiel, und finden so ihre Interessen heraus.

Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehung:
Durch eine auf jedes Kind zugeschnittene Eingewöhnung legen wir den Grundstein von der Fähigkeit, Beziehungen einzugehen und den
Gemeinschaftssinn zu bilden und zu stärken. Wenn dem Kind wertschätzend und liebevoll entgegengekommen wird, kann es seine Stärken und Schwächen
ausleben und zeigen. Dies ist wichtig, damit die Kinder lernen mit ihrer Persönlichkeit umzugehen und sie zu entfalten.
Durch dieses Fundament kann ein Kind Freundschaften knüpfen in denen es verschiedenste Persönlichkeiten, Grenzen und Regeln erfährt.
Im täglichen Miteinander unterstützen wir die Kinder, Konflikte selbständig zu lösen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
In unserer Kindertageseinrichtung werden die Kinder unterstützt, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, sie zu äußern und zu akzeptieren.
Wichtig ist uns, die Gestaltung von Gemeinschaft und Beziehung in der Gruppe zu fördern und zu unterstützen.
Jedes Kind ist eine individuelle Persönlichkeit und wird als diese ernst genommen. Die Kinder schließen Freundschaften mit anderen
Kindern (gruppenübergreifend) und lernen Grenzen zu akzeptieren. Sie lernen die Regeln kennen, dürfen diese hinterfragen und evtl. neu aushandeln.
Wir unterstützen die Kinder bei Konflikten und helfen ihnen, diese selbstständig zu lösen.
Im täglichen Miteinander lernen sie Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Körper, Gesundheit und Sexualität:
„Kinder haben ein natürliches Interesse am eigenen Körper. Sie sind von Geburt an sexuelle Wesen mit eigenen sexuellen Bedürfnissen und Wünschen.
Im liebevollen Umgang mit dem Körper entwickeln sie ein bejahendes Körpergefühl. Die Wahrnehmung eigener Grenzen und ein starkes Selbstwertgefühl
sind beste Voraussetzungen, um Übergriffe wahrzunehmen und sich davor zu schützen.“ (Bildungsempfehlungen)
Die Kinder haben zu jeder Zeit die Möglichkeit ihrem natürlichen Wunsch nach Nähe, Zuwendung und Körperkontakt nachzugeben und
so ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln. Während der Wickelsituation und den Toilettengängen, ermöglichen wir den Kindern ihre
Intimsphäre zu schützen. Die pflegerischen Handlungen werden individuell und liebevoll gestaltet, dass sich das Kind wohlfühlen kann.
Durch den wertschätzenden Umgang mit seinem Körper fühlt es sich sicher und geborgen. Um den Alltag sowie die Funktionen
ihres eigenen Körpers zu verstehen, versuchen wir alle Handlungen Schritt für Schritt verbal zu begleiten. Bei selbstständigen
Handlungen geben wir Hilfestellungen und Anleitungen, um die Kinder zur Selbständigkeit zu erziehen.
Wir ermöglichen den Kindern, ihre eigene körperliche Entwicklung bewusst wahrzunehmen (Messlatte, Waage, Spiegel, usw.).
Im täglichen Ablauf in der Kindertageseinrichtung, dem Frühstück und dem Mittagessen, erleben, erschmecken und erfahren die Kinder
die Grundregeln einer gesunden Ernährung und der Körperhygiene. Welches Obst oder Gemüse sieht wie aus und schmeckt es süß oder sauer?
ag ich Neues, unbekanntes ausprobieren? Warum muss ich meine Hände, aber auch das Obst oder Gemüse waschen?
Um den verschiedensten Schlaf - bzw. Essensrhythmen der kleineren Kinder gerecht zu werden, versuchen wir ihnen die Möglichkeit zu geben,
ihren Körper mit seinen Signalen zu verstehen und sie auszuleben. (Bsp.: Wird ein Kind vor dem Mittagessen müde, kann es zuerst schlafen gehen und
bekommt sein Mittagessen zu einem späteren Zeitpunkt).